Putin ist kein Role Model mehr

Wer erinnert sich noch: 2001, Wladimir Putin spricht als erster russischer Präsident vor dem deutschen Bundestag. In lupenreinem Deutsch. Ein Schub für die deutsch-russischen Beziehungen.

Heute, fünfzehn Jahre später, ist das Verhältnis abgekühlt. Nicht nur auf höchster politischer Ebene. Auch der wissenschaftliche Austausch mit Deutschland gerät ins Stocken. Institute und germanistische Studiengänge schrumpfen, der Nachwuchs bricht weg. Noch ist Deutsch die am zweithäufigsten gesprochene Fremdsprache in Russland. Noch. Wer tritt in Wladimir Putins Fußstapfen?

Die Wissenschaftskrise der German Studies ist ein weltweiter Trend, aber Russland trifft sie besonders hart. Am Pembroke College Cambridge haben sich Ende Oktober auf Einladung des Deutschen Historischen Instituts Moskau Literatur- und Kulturwissenschaftler und Historiker getroffen, um sich über die Zukunft der German Studies zu verständigen. In Nordamerika, Großbritannien und Russland. Vernetzung wird wichtiger, so der Tenor, interdisziplinäre Projekte sollen der Schlüssel sein, um den Deutschlandstudien zu neuem Aufschwung zu verhelfen.

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Nikolaus Katzer im Pembroke College Cambridge. Links: Denis Sdvizhkov, sein Kollege vom Deutschen Historischen Institut Moskau.

Madeline Dangmann,  Josephine Günther und Vanessa Jürcke haben mit dem Workshop-Organisator Nikolaus Katzer (Deutsches Historisches Institut Moskau) und Tatyana Timofeeva von der Lomonosov-Universität Moskau über die Situation in Russland gesprochen.

Das Studium der deutschen Geschichte müsste den Schritt über den 2. Weltkrieg hinaus in die jüngere Zeitgeschichte finden, sagt Nikolaus Katzer im Gespräch mit Madeline Dangmann.

Über deutsch-russische Geschichtsbetrachtung im Zeichen der Erinnerungspolitik spricht Tatyana Timofeeva mit Josephine Günther und Vanessa Jürcke.

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